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Story 064 – 2004 – Menschen

Kupfer lässt Keimen keine Chance

Die antimikrobielle Wirkung von Kupfer wird erforscht

Was schon lange bekannt ist, wird jetzt wissenschaftlich ergründet: die keimtötende Wirkung von Kupferoberflächen. Sie können einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Keime in Krankenhäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen leisten.

Dass Kupfer eine hervorragende Leitfähigkeit für Wärme und elektrischen Strom hat, ist weithin bekannt. Nicht so geläufig ist eine ganz andere positive Fähigkeit: Kupfer hat eine antimikrobielle Wirkung, das heißt, Krankheitserreger und Mikroben haben beim Kontakt mit Kupferoberflächen eine Überlebensfrist von nur wenigen Minuten. Dabei ist die Erkenntnis nicht neu, schon die alten Ägypter setzten Kupfer zwischen 2.600 und 2.200 vor Christus zur Sterilisation von Wunden und Trinkwasser ein.

Neu ist hingegen, dass man sich dem Thema in der jüngeren Vergangenheit systematisch und wissenschaftlich widmet. Federführend sind hierbei die einschlägigen Industrieverbände, unterstützt unter anderem von Wieland. So haben zahlreiche Laborversuche bestätigt, dass andere Werkstoffe nicht einmal ansatzweise die hohe antimikrobielle Wirkung haben wie Kupfer. Ferner wurden die Wechselwirkungen zwischen Metall und Biologie beleuchtet, um den Wirkmechanismus besser zu verstehen. Und es gab – weltweit angelegt – mehrere Feldversuche in Krankenhäusern, Kindergärten und anderen öffentlichen Einrichtungen.

Um die Bekanntheit und Akzeptanz der hygienischen Bedeutung von Kupfer zu erhöhen, wurden die Maßnahmen außerdem von einer unternehmensübergreifenden Kommunikations- und Marketinginitiative flankiert, die ebenfalls von den Verbänden koordiniert wurde. Sie findet sichtbaren Ausdruck in dem international eingesetzten Label „Antimicrobial Copper“, zudem informieren diverse Websites über die guten Hygieneeigenschaften des Materials.

Auch wenn Wieland mittlerweile regelmäßig das Kupfermaterial liefert, aus dem Türklinken, Handläufe, Haltegriffe oder Lichtschalter für Krankenhäuser produziert werden: Kupferwerkstoffe haben es bisher noch nicht zu einem großflächigen Durchbruch im Medizin- und Hygienemarkt geschafft. Es ist leider anzunehmen, dass die traurige Realität künftig die besten Argumente für Kupferwerkstoffe liefern wird: Das Thema multiresistente Keime und die besorgniserregend steigende Zahl von Krankenhausinfektionen finden mittlerweile eine breite mediale Beachtung. Es ist deshalb ebenso wahrscheinlich wie wünschenswert, dass die Kraft des Faktischen zu einer deutlich vermehrten Anwendung von Kupfer in diesem wichtigen Bereich führen wird.

Laboruntersuchungen bestätigen: Keime sind nicht in der Lage, Resistenzen gegen Kupferoberflächen zu entwickeln – unter hygienischen Gesichtspunkten ein nicht zu unterschätzender Aspekt.