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Story 113 – 1898 – Sicherheit Fürsorge

Idealismus und Verantwortungs­bewusstsein

Die Wieland Werkfeuerwehr hat eine lange Geschichte

Die Wieland Werkfeuerwehr wird in Vöhringen bereits 1898 gegründet. Materiell und personell immer gut ausgestattet, wird sie später eine „staatlich anerkannte Werkfeuerwehr“, die auf Anforderung auch außerhalb des Werkes wertvolle Dienste leistet. Mittlerweile nimmt sie vielfältige Aufgaben im vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz wahr.

Gegründet wird die Werkfeuerwehr Vöhringen bereits 1898. Mit 141 Mann ist sie weit stärker als die damalige Ortsfeuerwehr des kleinen Ortes; 1913 umfasst sie bereits 193 Wehrmänner. Auch im Ulmer Werk wird eine Feuerwehr aufgebaut, ihre Geschichte ist jedoch nicht dokumentiert. Vielleicht auch deshalb, weil man sich in Ulm weit stärker auf die Leistungsfähigkeit der dortigen städtischen Feuerwehr verlassen konnte und die Werkfeuerwehr deshalb nie die gleiche Bedeutung erlangte wie in Vöhringen.

Dort wird die Werkfeuerwehr von Wieland im Laufe der Zeit für den Ort mindestens ebenso wichtig wie für das Werk. Schon 1912 rückt sie mit 53 Mann zu einem Sägewerksbrand in Senden aus, während sie ihren ersten Großeinsatz im Werk mit 120 Feuerwehrleuten beim Brand eines Gasgenerators erst 1923 absolviert.

Die formale Einbindung in die kommunale Brandbekämpfung erfolgt 1936, durch Erlass des Bezirksamtes Illertissen wird die Fabrikfeuerwehr von Wieland eine öffentliche Feuerwehr, mit gleichen Rechten und Pflichten wie die Ortsfeuerwehr. Damit einher geht allerdings auch die Einbindung in den Luftschutz, den das NS-Regime zu dieser Zeit aufbaut. 1941 wird die Werkfeuerwehr unter staatliche Aufsicht gestellt, gemeinsame Übungen mit der Wehrmacht zur bewaffneten Bewachung von Brücken und Straßen gehören nun zum Pflichtprogramm – ebenso wie mehrere Einsätze nach Fliegerangriffen in Ulm.

Nach 1945 auf 45 Mann reduziert, widmet sich die Vöhringer Werkfeuerwehr in der Folgezeit bis heute verstärkt dem vorbeugenden Brandschutz. Hierzu gehören Brandschutzbegehungen, Beratung und Schulung sowie die regelmäßige Prüfung und Wartung von Handfeuerlöschern und fest installierten Brandschutzeinrichtungen. Mit einer innerbetrieblichen Brandmeldezentrale, detaillierten Alarmplänen und hochmodernem Gerät ausgestattet, kann die Werkfeuerwehr im Ernstfall schnell und gezielt eingreifen – im Werksgelände wie außerhalb.

Regelmäßige Übungen, auch zusammen mit den Freiwilligen Feuerwehren der Nachbargemeinden, ständige Weiterbildungen, Überprüfungen durch die Behörden, stellen sicher, dass die Wieland-Feuerwehr auf alle Eventualitäten bestens vorbereitet ist. Dies gilt auch für ihre Unterbringung: Erstmals wird die Werkfeuerwehr 2021 ein eigenes, hochmodernes Gebäude beziehen. Das neue Feuerwehrhaus wird nicht nur den neuesten Normen und Unfallverhütungsvorschriften entsprechen, sondern bald auch zwei neue Löschfahrzeuge beherbergen.

altes Feuerwehrauto und Feuerwehrmänner

Die Werkfeuerwehr Vöhringen im Jahr 1925. Die Helme sind noch im wilhelminischen Stil gestaltet; das Löschgerät muss noch mit Kraftfahrzeugen gezogen werden.

alte Fotografie Gruppenfoto der freiwilligen Feuerwehr

1950 hält die Werkfeuerwehr bereits regelmäßige Übungen mit der Freiwilligen Feuerwehr Vöhringen ab. Vorbeugender Brandschutz gewinnt immer stärker an Bedeutung.

Titelseite Festbroschüre

Zum 100-jährigen Jubiläum erscheint 1998 eine 48-seitige Festbroschüre. Die Werkfeuerwehr darf sich vor allem aber über ein neues Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF 16/12 City freuen.

Rennerin vom neuen Feuerwehrhaus

Das neue Feuerwehrhaus wird mit allen notwendigen Einrichtungen wie etwa Büros, Schulungsraum, Umkleiden und Werkstätten ausgestattet sein.